Womit muss ich rechnen, wenn ich Geflüchtete bei mir zu Hause aufnehme?

Zunächst wird es vor allem zu Verständigungsproblemen kommen, wenn Ihr kein ukrainisch, russisch oder polnisch sprecht. Der Verein bietet den Aufnehmenden mit einem Netzwerk freiwilliger Laien-Dolmetscher seine Unterstützung für den gemeinsamen Alltag, aber auch für bestimmte Anlässe wie Behörden- und Arztbesuche an. Bei Bedarf werden vereidigte Übersetzer vermittelt (notwendig z. B. für die Anerkennung von Geburtsurkunden, Berufszeugnissen u. a.). Daneben wollen wir zügig geeignete Spracherwerbsangebote vermitteln und/oder selbst anbieten.

In den allermeisten Fällen werdet Ihr offene, warmherzige und dankbare Menschen kennenlernen – lebenslange Freundschaften und/oder gute Kollegenschaften nicht ausgeschlossen.

Viele Menschen verfügen über eine hohe psychische Resilienz, die sie selbst schwerste Situationen durchstehen lassen. Vor allem bei starken Traumatisierungen muss jedoch auch damit gerechnet werden, dass das Zusammenleben schwierig bis unmöglich werden kann. Die Verarbeitung der meist noch sehr frischen Erfahrungen hat bei der Ankunft in der Regel noch gar nicht eingesetzt. Unter dem Eindruck des Erlebten kann eine psychische Überlastungssituation eintreten, die ohne professionelle Hilfe nicht mehr zu bewältigen ist. Eine emotionale Überforderung kann dabei schnell auch bei den Aufnehmenden eintreten. Bitte mutet Euch daher nicht etwa aus falsch verstandenem Verantwortungsbewusstsein zu viel zu! In diesen Fällen muss ohne zu zögern professionelle Unterstützung gesucht werden. Das ist kein Zeichen des Scheiterns, sondern eines von wahrgenommener Verantwortung. Der Verein unterstützt ggf. bei der Suche und Vermittlung.

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